Neue Wege in der Behandlung von Zwangsstörungen. Wenn man zahlreiche Therapien und Medikamente bei Zwangsstörungen erfolglos versucht hat, gibt es es keine weiteren Möglichkeiten mehr ?
Hallo ! Einen neuen Überblicjk ( Stand 2022 ) über das ganze Spektrum der THS / Zwänge in tiefegehender Form findest Duhier: |
Wir dürfen heute eine weitere Klinik vorstellen:
Behandlung psychischerErkrankungen am Beispiel der Zwangsstörung - und neurologischer Störungen an der Medizinischen Hochschule Hannover mit der Tiefen Hirnstimulation:
Prof. Dr. med. Joachim K. Krauss: Direktor der Klinik für Neurochirurgie MHH, Hannover
Einige Stationen von Herrn Professor Krauss:
1993 –1995 Oberarzt an der Abteilung für Allgemeine Neurochirurgie, Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg
1995 –1997Assistant Professor, Department of Neurosurgery, Baylor College of Medicine, Houston, USA1997 –1998
Leitender Oberarzt und Leiter Funktionelle Neurochirurgie, Neurochirurgische Abteilung, Inselspital, Universitätsklinikum, Bern,Schweiz
1998 –1999 Chefarztstellvertreter, Neurochirurgische Abteilung, Inselspital, Universitätsklinikum, Bern, Schweiz1999 – 2005
StellvertretenderKlinikdirektor, Neurochirurgische Univ. Klinik, Klinikum Mannheim
2005–Direktor, Klinik für Neurochirurgie, Medizinische Hochschule Hannover
Herr Professor Krauss nimmt zudem eine umfangreiche Zahl von internationalen Führungspositionen
in akademischen Organisationen im Bereich Neurochrurgie / Stereotaxie und Tiefer Hirnstiumlation ein --> Siehe Ende des Beitrags
Sehr geehrter Herr Professor Krauss - wir danken Ihnen schon im Voraus für das Gespräch über die Tiefe Hirnstimulation
Wie: Seit wann befassen Sie sich mit Tiefen Hirnstimulation ?
Professor Krauss: Wir haben bereits erste Eingriffe mit der Tiefen Hirnstimulation 1995 vorgenommen Bis heute haben wir Erfahrungen bei rund 600 Patienten gesammelt.
Wir: Wann entschieden Sie sich die Tiefe HIrnstimulation auch bei psychiatrischen Erkrankungen einzusetzen ?
Professor Krauss:
Das tun wir bereits seit 2006 speziell auf den Gebieten der Zwangsstörung, Tourette und teilweise bei Depressionen.
Bei den Depressionen sind wir zur Zeit nicht tätig, sondern verweisen auf darauf aktuell spezialisierte Zentren ( Anmerkung des Verfassers: Bitte erfragen Sie bei uns , welche dies aktuell anbieten )
Die Tiefe Hirnstimulation bei Zwangsstörungen ist seit 2009 eine anerkannte Kassenleistung. bei Tourette werden vielfach die Kosten im Rahmen eines Heilversuches übernommen.
Wir:
Kann man sagen, das die Zwangsstörung bei den psychischen Erkrankungen auch durch die Anerkennung der Krankenkassen eine Art Musterfunktion hat ?
Professor Krauss: Durch die HDE - Zulassung durch die amerikanische FDA ( Gesundheitsbehörde ) und dem Angebot in Deutschland als Kassenleistung bestehen hier natürlich die meisten Erfahrungswerte.
Wir: Ist es so, das , das die Tiefe Hirnstimulation gerade bei Zwangsstörungen unter den psychischen Erkrankungen bis dato die besten Ergebnisse liefert ?
Professor Krauss: Auf jeden Fall: Wir haben die höchsten Erfolgsraten der Tiefen Hirnstimulation genau dort.
Wir: Die Tiefe Hirnstimulation erfordert ja immer eine enge Zusammenarbeit mit den Psychiatern der Klinik. Wie gestaltet sich diese an der Medizinischen Hochschule Hannover ? Wie ist das der Ablauf, wenn ein Patient mit dem Wunsch nach einer Tiefen Hirnstimulation bei Zwängen zu Ihnen kommt ?
Professor Krauss:
Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit mit den hiesigen Psychiatern. Wir sehen alle Patienten gemeinsam und somit gibt es eine Vorstellung sowohl in der Neurochirurgie als auch in der Psychiatrie. Die Psychiatrie überprüft alle Therapieformen, die gemacht worden sind, und schauen was man eventuell noch ergänzend vorder Tiefen Hirnstimulation machen sollte oder müsste. Dabei geht es nicht nur um die medikamentöse Seite. sondern etwa auch ,ob die metakognitiven Therapien ausreichend versucht worden sind. Welche Punkte sind noch zu berücksichtigen bei der Entscheidung hinsichtlich einer Tiefen Hirnstimulation bei Zwängen ? Eine wichtige Frage ist: Ist der Patient auch gesund genug und ist das Umfeld in dem er lebt, auch so, dass er davon profitieren würde. Genauer gesagt: Damit ist gemeint, das der Patient selbst diese Maßnahme wünscht und nicht etwa sein Umfeld. Ich sehe in diesem Bereich die größte Herausforderung darin, dass die Erwartungshaltung des Patienten korrekt ist.
Wir: " Das technische Procedere der Tiefen Hirnstimulation haben wir auf unserer Webseite bereits an vielen Stellen erläutertet (LINKS ).
Eine gewichtige Rolle spielt ja auch die Einstellung des Schrittmachers und die Betreuung nach der Operation - wie sieht es hier bei den zwangskranken Patienten mit erfolgter tiefer Hirnstimulation an der Medizinischen Hochschule Hannover aus ? Professsor Krauss:
Die Schrittmachereinstellung wird in regelmäßigen Abständen überprüft und an die individuellen Erfordernisse des Patienten angepasst. Am Anfang erfolgt das etwa alle zwei Monate - falls erforderlich auch öfter - später dann in Jahresabständen.
Wir: Wie sehen Sie die laufende oder die weiter Entwicklung bei der Tiefen Hirnstimulation ?
Professor Krauss: Inzwischen setzen wir ja nicht nur Impulse über die Elektroden, sondern sind auch technisch in der Lage, darzustellen, dass und wie sich die Zwangsstörung im Gehirn ändert.
Wir:
Nicht zuletzt die wichtige Frage: wie können potentielle Patienten zu Ihnen Kontakt aufnehmen ?
Professor Krauss:
Im Grunde haben wir zwei Mal die Woche eine Tiefen Hirnstimulations - Sprechstunde. Da die Termine sich aber auch einmal verschieben können i ist es am besten einen Termin hier im Hause über mein Sekretariat zu vereinbaren und uns vorab die vorhandenen medizinischen Unterlagen zukommen zu lassen. Postanschrift Prof. Dr. med. Joachim K. Professor Krauss Medizinische Hochschule Hannover Klinik für Neurochirurgie Carl-Neuberg-Str. 1 D-30625 Hannover Telefondurchwahl Tel.: 0511/ 532-6651/-6652 Fax.: 0511/ 532-5864 Mail: Professor Krauss.joachim@mh-hannover.de |
Akademische Führungspositionen
President, World Society for Stereotactic and Functional Neurosurgery (2013–
Past President and Honorary President, European Society for Stereotactic and Functional Neurosurgery (2014 –
President, European Society for Stereotactic and Functional Neurosurgery (2010 –2014)
First Secretary, European Society for Stereotactic and Functional Neurosurgery (2002 –2010)
Vice-President, World Society for Stereotactic and Functional Neurosurgery (2005 –2013)
Director, World Society for Stereotactic and Functional Neurosurgery (2001 –2005)
Head, Task Force Neurosurgery, Movement Disorder Society (2006 –2011)
Head, Commission for Technical Standards, German Society for Neurosurgery (2007 –
Executive Committee, European Dystonia Research Group (2003 –
Chair and Executive Committee, Task Force DBS Dystonia (2008 –2012)
Chair and Executive Committee, Working Group MDS on PPN DBS (2011 –
Executive Committee
EURO Dystonia (2009 –
Executive Committee, International Society of Reconstructive Neurosurgery (2011 –
Chair, Working Group Surgery, EURO Dystonia (2009 –
Medical Advisory Board, European Dystonia Federation (2010 –
Chair, Education Committee, World Society of Stereotactic and Functional Neurosurgery (2010 –
Historian, European Society forStereotactic and Functional Neurosurgery (2011