Tiefe Hirnstimulation in Dresden bei Zwangsstörung, Depressionen und Angststörungen.
NEU aufgenommen in unserem Programm Abteilung für Neurochirurgie und Stereotaxie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden PD Dr. med. habil. W. Polanski / Sektionsleiter Funktionelle Neurochirurgie: 0351 /458 6924 Chefsekretariat: 0351 / 458 2883 Mail: Witold.Polanski@ukdd.de
auch zuständig für Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und auch in Berlin
Entgegen der allgemeinen Annahme wird an Deutschlands größter Klinik, der Berliner Charite
bei Zwangsstörungen, Angsstörungen, Depressionen und anderen psychischen Indikationen
NICHT
angeboten.
Ebenso wenig in Heidelberg und Tübingen: Lassen Sie sich hier nicht ,etwa von Ihrer Krankenkasse , verwirren.
Dennoch wird die Methode dort wissenschaftlich als hochwirksames Mittel bewertet und bei schweren Verläufen empfohlen.
Das liegt daran, daß die einzelnen Kliniken hochspezialsiert sind und nicht " jede Klinik alles anbietet, sondern jede Klinik sich besondere Schwerpunkte setzt.
Fü die Neuen Bundesländer und die Tiefe Hirnstimulation bei psychischen Anwendungen ist es die
Abteilung für Neurochirurgie und Stereotaxie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden
Wir führten unser Interview 2023 ( Veröffentlicht 20. 03. 2024 ) mit Herrn Professor Polanski,
zuständiger Leiter der Klinik, wenn es um Hilfe bei schweren Zwangsstörungen / Angsterkrankungen und Depressionen geht
mit der Tiefe Hirnstimulation und des Hirnschrittmachers
"NEU" bedeutet in diesem Fall NICHT unerfahren; die Universitätsklinik bezeichnet sich als Klinik der Supra-Max-Versorgung.
Auch die Abteilungen für Tiefe Hirnstimulation befassen sich bereits seit 1989 mit der Tiefen Hirnstimulation bei Bewegungsstörungen und seit einiger Zeit
auch bei psychischen Störungen wie Zwangsstörungen, Depressionen und Angststörungen. Es ist besonders erfreulich, dass nun auch
Zahlreiche Bewegungsstörungen werden an der Dresdner Universitätsklinik behandelt
Welche Erkrankungen können mittels Tiefer Hirnstimulation therapiert werden?
Idiopathisches Parkinsonsyndrom (Morbus Parkinson)
Essentieller Tremor
Dystonie
Tourette-Syndrom
Weitere Erkrankungen können nach kritischer Prüfung durch die Tiefe Hirnstimulation therapiert werden:
Chronische Schmerzsyndrome
Bereits seit 1989 ist die Klinik auf diesen Gebieten tätig
Unsere Fragen beantwortete
PD Dr. med Polanski
verantworlicher Leiter der Sektion für Neurochirurgie
Wir hätten gerne gewußt:
In der Dresdner Universitätsklinik werden auch psychische Erkrankungen wie Zwänge, Depressionen und Angsterkrankungen behandelt ?
Dr. Polanski:
Ja, seit 2016 haben wir Erfahrung mit der THS bei Zwangserkrankungen, Tourette-Störung und bei Depressionen.
Die grundlegende Methodik der Tiefen Hirnstimulation ist unseren Lesern bekannt: Ein sogenannter Hirnstimulator wird im Oberkörper (Brust oder Bauch) implantiert. Im
Gehirn des Patienten wird minimal-invasiv eine Sonde in ein Zielgebiet platziert, das für die Störung verantwortlich ist. Der Hirnstimulator sendet durch ein Unterhautkabel kontinuierlich
elektrische Impulse aus und verbessert in vielen Fällen die gesundheitliche Situation des Patienten, teils sogar bis zur Symptomfreiheit.
Unsere Frage:
Wie viel Erfahrung haben Sie mit der Tiefen Hirnstimulation bei psychischen Erkrankungen wie Zwangsstörungen und Depressionen?
Dr. Polanski:
Wir behandeln Patienten mit Zwangsstörungen seit etwa 7 Jahren und mit Depressionen seit etwa 6 Jahren.
Unsere Frage: Unterscheiden sich die Zielgebiete je nach Erkrankung?
Ja, bei Zwangsstörungen stimulieren wir ein bestimmtes Gebiet des Bed Nucleus Accumbens. Diese Methode hat sich schon in einer Großstudie des Kollegen Bart Nuttin aus den Niederlanden als sehr
erfolgreich erwiesen. Bei Depressionen und Angststörungen sprechen wir jeweils andere Regionen an.
Unsere Frage: Wie sind die Voraussetzungen für eine Behandlung mit einem Hirnschrittmacher bei Zwangsstörungen und bei Depressionen ?
Dr Polanski:
Zunächst müssen die Patienten mit den herkömmlichen Methoden austherapiert sein
(also sowohl medikamentös als auch therapeutisch).
Das bedeutet:
Zwangsstörung:
Hoher Leidensdruck seit rund 3 -5 Jahren, YBOCS > 26 )
Mindestens 45 Stunden Therapie ,
2 medikamentöse Versuche plus einer Doppelmedikation
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Depressionen:
Hoher Leidensdruck, mehrfache Medikamentenversuche, Therapie gescheitert, Elektrokrampftherapie:
Hier in Dresden: Mindestens 16 Sitzungenmit der Elektrokrampftherapie ODER vergeblich / nicht tolerierbar durch Patienten
Wer übernimmt die Kosten der Tiefen Hirnstimulation bei den jeweiligen Anwendungsgebieten: Zwangsstörung (OCD), Depressionen ( MD ), und Angststörungen ?
Dr Polanski:
Hier an der der Universitätsklinik Dresden führen alle Behandlungen als sogenannte Heilversuche durch und beantragen die Kostenübernahme bei den Krankenkassen, was uns in den meisten Fällen gelingt.
Unterschiedlich Institute und unterschiedliche Erkrankungen verwenden oft abweichende Zielgebiete: Was können Sie uns dazu sagen ?
Bei Zwangsstörungen stimulieren wir ein bestimmtes Gebiete des Bed Nucleus Accumbens.
Diese Verfahren hat sich schon bei einer Großstudie des Kollegen Bart Nuttin aus den Niederlanden als sehr erfolgreich erwiesen
( Anmerkung: Dies sehr beeindruckende Studie liegt uns vor )
In den Niederlanden erfolgt in der Gruppe um Nuttin eine sehr intensive Betreuung und Nachversorgung statt mit sehr aufmerksamen Lengzeitbeaobachtungen.
Bei Depressionen sprechen wir eine andere Region an, bei Angststörungen wiederum eine andere.
Ein weiterer , fast genau so wichtiger Punkt ist danach das Auffinden der richtigen Einstellung der Stimulation. Die ist ja häufig sehr individuell und erfordert eine regelmäßige Anpassung bis das Optimum erreicht ist. Wie erreichen Sie dies in ihrer Klinik ?
Dr. Polanski:
Wir entlassen den Patienten nach der OP zunächst einmal nach einer kurzen Beobachtungszeit mit einer gewissen Grundeinstellung.
Danach passen wir die Einstellungen in wöchentlichen oder monatlichen und eventuell quartalsmäßig an.
Frage: Wer übernimmt die Einstellungen ?
Dr Polanski: Das geschieht in unserm Haus durch die Neurochirurgie.
Frage: Also quasi Operation und Einstellung aus einer Hand, das wäre ja optimal. ?
Dr . Polanski:
So ist es: Wir finden die Ziefe Hirnstimulation in gehört in eine Hand, die auch
kompetetnt sein sollte.
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Wir spielen dem Patienten mehrere Grundeinstellungen auf seinem Stimuaator auf, etwa Programm A , B , C , D.
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Bei jedem dieser Programme hat der Patient eine gewisse Möglichkeit, die Einstellungen zu ändern.
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Wir verwenden dazu die Telemedizin und lassen den Patienten natürlich nicht allein damit.
Über eine Internet – Verbindung ( etwa Zoom ) geben wir dem Patienten genaue Anweisungen, welches Programm er nutzen sollte und welche Einstellungen er daran vornehmen soll.
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Wir ersparen damit dem Patienten
oft lange Anfahrtswege und Zeit und können relativ schnell helfen.
- Fühlt der Patient sich mit der neuen Einstellung nicht wohl, kann er natürlich jederzeit zur vorherigen zurückkehren.
Das hört sich sehr praktisch an, wenn man weiß, dass wir gerade Mal zwei Hände voll Kliniken haben, die sich mit diesem Gebiet der Tiefen Hirnstimulation auseinandersetzen, also teils sehr
lange Anfahrtswege zu bewältigen sind.